Krankengymnastik nach Bobath
Das Bobath-Konzept als Behandlungsmethode für Erwachsene wird sowohl in
der Ergotherapie als auch in der Physiotherapie/Krankengymnastik angewandt. Krankengymnastik nach Bobath
wird bei Erwachsenen zum Beispiel als Methode der Rehabilitation nach einem Schlaganfall eingesetzt.
Generell eignet sich das Bobath-Konzept zur Behandlung von Bewegungsstörungen und Lähmungserscheinungen.
Dabei wird bei den Behandlungsmethoden nach Bobath zugrunde gelegt, dass gesunde Gehirnregionen in der Lage sind,
Aufgaben von den Gehirnregionen zu übernehmen, die erkrankt/beschädigt sind.
Die Behandlungsmethode wurde in den 1940er-Jahren vom Neurologen Dr. Karel Bobath und der Krankengymnastin Dr. Berta Bobath entwickelt.
Das Konzept beschäftigt sich mit dem Zusammenhang von Wahrnehmung und Bewegung. Bobath versucht,
die Tonusverhältnisse des Körpers (= Spannungs- bzw. Erregungszustand eines Gewebes, Muskels, des Blutgefäßsystems,
des vegetativen Nervensystems), verstanden als ein ganzheitliches System, zu normalisieren, um eine angemessene Bewegungsmöglichkeit zu schaffen.
Die krankengymnastische Behandlung nach Bobath für Erwachsene verfolgt das Ziel, durch das wiederholte
Anwenden ganz bestimmter physiologischer Bewegungsabläufe (konsequente Stimulation und darauf folgende
Lernprozesse des Patienten) eine Kontrolle der Haltung und die Koordination von Haltung und Bewegung zu erreichen.
Krankhafte Haltungs- und Bewegungsmuster sollen durch die Krankengymnastik nach Bobath gehemmt werden,
normale Haltungs- und Bewegungsreaktionen werden durch das Bobath-Konzept aktiviert.